Post mit dem c't/ODS-Schulserver Arktur

Rechtslage

• Wer Post für Kollegen oder Schüler auf dem Server zwischenlagert (bis der eigentlichen Empfänger sie abholt), der hat bestimmte Pflichten als Teledienstleister zu erfüllen. Sobald private Post erlaubt ist, darf er keinerlei Einblick in sie nehmen (und seine Beauftragten, z.B. die Schüler der Internet-AG, auch nicht). Schon aus diesem Grunde rate ich dringend davon ab, auf dem schuleigenen Rechner Post für Kollegen oder Schüler zu lagern.
  Post für die Verwaltung sollte sowieso nicht über den Schulserver laufen - es könnte problematisch werden, wenn der Sysadm Post der Bezirksregierung an den Schulleiter mitlesen kann.
• Mail filtern - Rechtslage
• Wer eine Domäne (oder Subdomäne) betreibt, z.B. "Technikerschule-BS.de", der muß spätestens alle 14 Tage die Post an "postmaster@<domäne>" bei seinem Mail-Provider abholen; sonst könnte die Domäne gesperrt werden.
  "Arktur" ist so vor-eingestellt, daß Post an "Postmaster" und "Webmaster" bei "root" landet. Sie landet natürlich nur dann auf "Arktur", wenn sie beim Mail-Provider abgerufen worden ist.
  Die Post an "Postmaster" muß (bei den meisten Providern) natürlich nicht unbedingt einzig von "Arktur" abgerufen werden; es kann reichen, wenn der Berechtigte sie von irgendeinem anderen Netzugang aus abruft.

• "Lehrer online" stellt mit Hilfe von Schulen ans Netz eine Art virtuelles Klassenzimmer bei www.lo-net.de zur Verfügung.
  Dort kann jeder interessierte Lehrer für seine Klasse, sein Projekt oder seine Gruppe einen Zugang anlegen.

  Dieses Modell hat den grossen Vorteil, dass die Technik und Verwaltung weitgehend ausgelagert ist; für den sicheren Betrieb sorgt "Lehrer online", mit fachkundigen Personal. Nicht irgendein Lehrer, der eigentlich für diese Sachen nicht aus- und fortgebildet ist.

IMAP oder POP3

• IMAP

  Bei IMAP bleibt die Post beim Provider liegen, jeder Berechtigte kann sie von jedem beliebigen Netzzugang aus jederzeit anschauen. Das Prinzip ist entfernt vergleichbar mit der Lagerung von Verwaltungspost in Aktenordnern: niemand ist berechtigt, sie aus dem Ordner in Richtung Papierkorb zu befördern; jeder im Büro darf sie sehen.
  Bei Einzel-Benutzern hat IMAP vor allem den Vorteil, daß die Post beim Provider archiviert wird; wenn ich im Laufe des Tages oder der Woche von verschiedenen Rechnern aus auf die Post zugreife, dann landet sie nicht auf diesen verschiedenen Rechnern.

• POP3

  Bei POP3 ist es üblich, daß die Post beim Abruf vom Provider dort gelöscht wird - was der Benutzer damit macht, ist nicht das Problem des Providers. Die meisten POP3-Programme erlauben, daß die Post beim Provider noch weiter gelagert wird, aber das kann dazu führen, daß irgendwann das Postfach überläuft.
  Wenn "Arktur" im Intranet als Mailserver benutzt wird, lässt sich im jeweiligen Benutzerprofil (z.B. bei Netscape als Mail-Programm) einstellen, ob Arktur IMAP oder POP3 macht.

Schul-Adressen

• Verwaltung

  Post für die Verwaltung (z.B. Schulleiter@Technikerschule-BS.de) wird beim o.g. Weiterleiter umadressiert an die von der Schulleitung gewünschte (und beliebig änderbare) Adresse; kein Kollege und kein Schüler kann sie einsehen, weil sie gar nicht erst über den Schulserver läuft.

• Kollegen

  Bei Kollegen mit eigener E-Mail-Adresse (z.B. bei web.de) wird diese Adresse beim Weiterleiter eingetragen; sie können also ihre scheinbar an die Schuladresse gehende Post zusammen mit ihrer privaten Post von ihrem Provider abholen, ohne dazu den Schulserver benutzen zu müssen.
  Wenn Kollegen auf keinen Fall eine sonstige E-Mail-Adresse benutzen wollen, dann kann Post an sie auch an den Schulserver weitergeleitet werden und vom (als Benutzer bei "Arktur" eingetragenen) Kollegen in der Schule gelesen werden.

• Schüler

  Schülerpost sollte (auch aus rechtlichen Gründen, und auch wegen des möglichen Volumens) nicht über den Schulserver laufen; Schüler lassen sich leicht vom Sinn dieses Prinzips überzeugen, wenn sie erfahren, daß sie über (z.B.) "web.de" ihre Post auch am Wochenende und in den Ferien lesen können.

• Arbeitsgemeinschaften, Projekte

  Post an Arbeitsgemeinschaften oder Projekte (also schulbezogene Post an mehrere Empfänger) mag am besten per IMAP verwaltet werden, wobei mehrere Berechtigte das Zugangs-Paßwort bekommen. Ob die Post bei einem externen Provider oder auf dem Schulserver lagert, ist getrennt zu klären.

Weiterleitung auf Arktur

• Alias, Forward

  Post an (z.B.) "Postmaster" oder "Root" landet erst einmal im Postfach von "root" und kann nicht sonderlich komfortabel gelesen werden, weil (eigentlich) "root" sich nicht von irgendeinem Windows-Rechner aus einloggen sollte.
  Es ist sinnvoll, wenn der Kollege, der diese Post tatsächlich bekommen soll, erst einmal als Benutzer eingerichtet wird und die von ihm zu lesende "root"-Post zu ihm weitergeleitet wird.

  • Umadressierung auf dem Server

    Wenn Post tatsächlich nicht an "root", sondern (z.B.) an hhullen gehen soll und hhullen User auf "Arktur" ist, dann kann (in "/etc/mail/aliases") die gewünschte andere Adresse eingetragen werden. Ein sicherer Weg ist der entsprechende Punkt im "sysadm"-Untermenu "Anwender verwalten/Aliasnamen verwalten". Dann kann der jeweilige Kollege die Post dann abrufen, wenn er sich unter seinem Namen einloggt unhd die Post (z.B. mit "Netscape") abholt.

  • Weiterleitung an eine externe Adresse

    Wenn Post nicht (oder nicht nur) in der Schule gelesen werden soll, dann kann der jeweilige Benutzer (also z.B. "root" oder "hhullen") in seinem Home-Verzeichnis eine Datei ".forward" (mit Punkt am Anfang) anlegen, in der er die tatsächliche Zieladresse angibt. In solchen Fällen (wenn einzig die Weiterleitung eingestellt ist) bleibt die umadressierte Post nur für kurze Zeit auf dem Schulserver; möglicherweise wird sie noch während des laufenden Anrufs beim Provider wieder auf die Reise geschickt.
    Die ".forward"-Datei für mich könnte z.B.einzig den Eintrag "helmut@hullen.de" enthalten (natürlich ohne die Anführungszeichen).
  • Selbstverständlich funktioniert eine Weiterleitung an eine externe Adresse nur dann, wenn Arktur auch die Post bei einem externen Provider umschlägt.

• Totmann-Knopf

  Wer nicht regelmäßig in der Schule nachschauen will, ob "Arktur" noch brav läuft (und wer sowieso des öfteren woanders seine E-Mail abholt), der kann nach den oben beschriebenen Mechanismen Arktur dazu bewegen, ihm wenigstens einmal täglich Post zu schicken.
  Wenn "Arktur" nur einmal täglich Post macht (was eigentlich bei dem oben skizzierten Modell ausreicht), dann kann es sein, daß gelegentlich der Postaustausch nicht klappt, z.B. weil der Server des Providers überlastet ist. Nach meiner Erfahrung lohnt sich ein kritischer Blick auf "Arktur" erst dann, wenn drei Tage lang die Post ausgeblieben ist.